Wissenschaft

Seit über 85 Jahren erforschen wir den Zusammenhang zwischen unserer Darmgesundheit und unserem Wohlbefinden. Wir haben seitdem Wissen gesammelt und möchten es mit allen teilen, weil uns die Wissenschaft am Herzen liegt.

Der Darm ist der Schlüssel zu unserem Wohlbefinden

Die Wissenschaft rund um den Darm ist ein faszinierendes Forschungsfeld, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Verbindung zwischen der Darmgesundheit und dem allgemeinen Wohlbefinden zu erforschen. Unser Darm ist ein mikroskopisch kleines, aber entscheidendes Ökosystem in unserem Körper und hat großen Einfluss auf die allgemeine Gesundheit, eine effiziente Nährstoffaufnahme, ein starkes Immunsystem und das emotionale Wohlbefinden.

Dein Bauchhirn und die Darm-Hirn-Achse

Die Darm-Hirn-Achse beschreibt die wechselseitige Kommunikation zwischen Darm und Gehirn. Das sogenannte Bauchhirn, auch als enterisches Nervensystem bezeichnet, ist ein integraler Bestandteil der Darm-Hirn-Achse und bildet ein komplexes Nervennetzwerk im Verdauungstrakt. Es ist nicht nur zuständig für die Darmperistaltik und den Verdauungsprozess, sondern nimmt auf verschiedensten Wegen Kontakt zum Gehirn auf.

Da ist zunächst die direkte Verbindung zwischen den beiden Organen über einen dicken Nervenstrang: den Vagusnerv. Zusätzlich tauschen sich Darm und Gehirn aber auch über den Blutkreislauf aus: Hormone, für deren Ausschüttung bestimmte Gehirnareale das Kommando geben, werden zum Darm transportiert, Botenstoffe und kurzkettige Fettsäuren aus dem Darm, die von bestimmten Darmzellen produziert werden, gelangen wiederum über die Blutbahn zum Gehirn.

Dies zeigt, wie eng der Darm mit unserem Gehirn verbunden ist und welche Bedeutung die Darm-Hirn-Achse für unsere Gesundheit und Wohlbefinden hat. Aus gutem Grund wird das enterische Nervensystem im Darm oft auch als unser “zweites Gehirn” bezeichnet.

Verdauung

Die beiden Hauptabschnitte des Darms: Ihre Rolle in der Verdauung

Unser Verdauungssystem ist ein komplexes Netzwerk von Organen, das eine entscheidende Rolle bei der Nährstoffaufnahme und der allgemeinen Gesundheit spielt. Der Darm ist ein wichtiger Teil des Verdauungssytems. Er ist unterteilt in den Dünndarm und den Dickdarm. Beide Teile übernehmen jeweils spezifische Aufgaben während der Verdauung und der Nährstoffaufnahme.

Der Dünndarm setzt sich aus dem Zwölffingerdarm (Duodenum), dem Leerdarm (Jejunum) und dem Krummdarm (Ileum) zusammen. Die Wände des Dünndarms sind mit winzigen Darmzotten bedeckt. Diese Strukturen vergrößern die Oberfläche des Dünndarms um ein Vielfaches und ermöglichen die Aufnahme von Nährstoffen aus der Nahrung.

Verdauungsenzyme, die von der Bauchspeicheldrüse produziert werden, zersetzen die Nahrung in ihre Bestandteile, die dann durch die Darmzotten aufgenommen und in den Blutkreislauf transportiert werden. Ein gesunder Dünndarm ist von entscheidender Bedeutung für die Aufnahme von Vitaminen, Mineralstoffen und Energie.

Der Dickdarm, auch Kolon genannt, schließt sich nach dem Dünndarm an. Er umfasst den Blinddarm, den aufsteigenden, den querverlaufenden und den absteigenden Dickdarm sowie das Sigma und den Enddarm. Der Dickdarm spielt eine wichtige Rolle bei der Eindickung des nichtverdauten Darminhalts durch Wasserentzug und der Verwertung von unverdaulichen Nahrungsresten.

In den Abschnitten des Dickdarms sind zahlreiche Bakterien angesiedelt, die Teil unserer Darmmikrobiota sind und unverdauliche Nahrungsbestandteile abbauen. Sie sind verantwortlich für die Fermentation von Ballaststoffen und die Produktion von kurzkettigen Fettsäuren, die sowohl die Darmgesundheit als auch die allgemeine Gesundheit fördern.

Der Dickdarm spielt auch eine wichtige Rolle bei der Ausscheidung von unverdaulichen Resten, indem er die Nahrungsreste in Richtung Ausgang, also dem After, schiebt.

Darmbakterien

Darmbakterien - die Alleskönner

Der Gedanke, dass winzige Mikroorganismen in unserem Darm einen so großen Einfluss auf unsere Gesundheit haben, mag auf den ersten Blick überraschend wirken, aber Darmbakterien sind wahre Alleskönner. Sie erfüllen eine Vielzahl von Funktionen, die über die Verdauung hinausgehen:

  • Darmbakterien sind in der Lage, Nahrungsbestandteile abzubauen, die unser Körper allein nicht verdauen und aufnehmen könnte. Sie bauen unverdauliche Nahrungsbestandteile, wie Ballaststoffe,  in kurzkettige Fettsäuren und Gase ab, die nicht nur für die Verdauung wichtig sind, sondern auch die Nährstoffaufnahme im Dünndarm unterstütze.
  • Ein großer Teil unseres Immunsystems befindet sich im Darm. Die Darmflora bildet eine wichtige Schutzbarriere gegen schädliche Bakterien und Krankheitserreger. Gute Bakterien regulieren das Immunsystem und fördern die Produktion von Antikörpern, um Krankheiten abzuwehren.
  • Eine ausgewogene Darmmikrobiota trägt zur Aufrechterhaltung eines entzündungsfreien Milieus im Darm bei. Dies ist für die allgemeine Gesundheit entscheiden
  • Ein gesunder Darm kann die Ausschüttung von Hormonen beeinflussen, die unsere Körperfunktionen wie Stoffwechsel und Stimmung steuern. Dadurch kann eine gute Darmmikrobiota helfen, unsere Stimmung und unseren Schlaf zu verbessern
  • Das Beispiel der Darm-Hirn-Achse zeigt, dass der Darm und das Gehirn ständig im Austausch stehen. Eine gesunde Darmmikrobiota kann sich positiv auf die Stimmung und das psychische Wohlbefinden auswirken.

Das schmeckt deinem Darm

Die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle für die Darmgesundheit. Was wir essen, beeinflusst unmittelbar, wie gut unser Verdauungssystem arbeiten kann, wie gesund wir sind und wie wir uns fühlen. Eine vielfältige Ernährung, reich an Ballaststoffen, bunten Nahrungsmitteln und guten Fetten, fördert die Darmgesundheit, unterstützt die Nährstoffaufnahme und trägt zu einem guten Bauchgefühl bei.

Daher ist es nicht nur für den Darm, sondern für dein gesamtes Wohlbefinden von Bedeutung, ausgewogen und bunt zu essen und deinen Darm mit Nahrung zu versorgen, die ihm guttut.